Wie klimafit ist Ihr Unternehmen?

Unabhängig davon, wie sich die politischen Schwerpunkte bezüglich Klimaschutz und Klimawandelanpassung in den nächsten Monaten und Jahren verändern, sind Unternehmen gut beraten, sich mit ihren Klimarisiken auseinanderzusetzen.

Warum Klimarisiken an Relevanz gewinnen:

• Umweltbezogene Risiken dominieren gemäß Global Risks Report 2025 des Weltwirtschaftsforums die globale Risikolandschaft im 10-Jahres-Zeithorizont.
• Langfristige, teilweise irreversible Veränderungen, die selbstverstärkende Kettenreaktionen verursachen können, sind bereits bei einer globalen Erwärmung um rund 1,5 °C zu erwarten. Mit jedem Zehntelgrad weiterer Erwärmung sind sprunghafte Risikoerhöhungen verbunden, die über Wechselwirkungen zu schwer beherrschbaren Kaskadenrisiken führen können.
• Viele Volkswirtschaften sind derzeit auf solche nicht-linearen Auswirkungen weitgehend unvorbereitet.
• Das europäische Finanzsystem ist von den Folgen des Klimawandels erheblich gefährdet.
• Das Fortschreiten des Klimawandels bedeutet, dass Versicherungsschutzlücken sich vergrößern werden, weil die notwendigen Prämien zur Risikoabdeckung zu hoch werden. Versicherungslücken können zu Finanzierungslücken führen, wenn für unversicherte Objekte keine Hypothekarkredite vergeben werden.
• Dazu kommt ein erhöhtes Risiko für Unterbrechungen globaler Lieferketten.
• Europa ist der sich am schnellsten erwärmende Kontinent der Welt.
• Österreich als zentraleuropäisches Land ist besonders stark von der Erwärmung betroffen – hier lagen die Durchschnittstemperaturen im Jahr 2024 bereits rund 3 °C über dem Durchschnitt 1961–1990.
• Die Schäden durch die Hochwasserereignisse im September 2024 in Österreich belaufen sich laut WIFO auf rund EUR 1,3 Mrd. (Produktionsausfälle, beschädigtes Inventar bei Betrieben, Lieferkettenausfälle, Schäden des Agrarsektors sowie Schäden bei Privathaushalten).

Klimarisiken und der Finanzmarkt

Die europäische Zentralbank und Finanzmarktaufsichtsbehörden nehmen Klimarisiken aufgrund ihrer wirtschaftlichen Tragweite zunehmend in ihr Visier. Beispielsweise erwartet die österreichische Finanzmarktaufsicht, dass Banken und Versicherungen die klima- und naturbezogenen Risiken in ihrem Portfolio bzw. in ihrer Versicherungstätigkeit bewerten und managen.

Zwei Perspektiven auf Klimarisiken

Wichtig ist, dass sich in der Risikobetrachtung zwei Arten von Klimarisiken unterscheiden lassen:

Falls Sie bereits eine doppelte Wesentlichkeitsanalyse durchgeführt haben, fällt Ihnen wahrscheinlich auf, dass die Übergangsrisiken Ihres Unternehmens stark mit den wesentlichen Umweltauswirkungen zusammenhängen.

Gesamtgesellschaftlich betrachtet gibt es einen negativen Zusammenhang zwischen physischen und transitorischen Risiken: Wenn physische Klimarisiken konsequent minimiert werden sollen, führt das kurz- bis mittelfristig zu höheren Übergangsrisiken. Verzichten wir auf kurze Sicht auf die Übergangsrisiken, müssen wir auf lange Sicht mit deutlich höheren physischen Klimarisiken rechnen.

Was Sie jetzt tun können

Unternehmen, die mit ihren Klimarisiken und -chancen in verschiedenen Szenarien vertraut sind und diese mit strategischem Weitblick managen, werden daher resilienter sein und mit Wettbewerbsvorteilen rechnen können.

Unsere Klimarisiko-Expert:innen bei Forvis Mazars unterstützen Sie gerne in der standortbezogenen Klimarisikoanalyse und in der Erarbeitung Ihrer Klimastrategie!