ESG: Hype oder nachhaltiger Wandel?
Professionalisierung statt Hype
"Die ersten Jahre werden schwierig, und ich weiß nicht, ob wir uns die Frage stellen dürfen, ob es sich für unsere Enkel rechnen wird", betont Michael Dessulemoustier-Bovekercke. Er sieht dabei besonders die Taxonomie-Berichterstattung als echtes Kostenthema.
Herausforderungen der Umsetzung
Die Expert:innen identifizierten mehrere zentrale Herausforderungen:
- Die Taxonomie-Berichterstattung verursacht erhebliche Kosten
- Die aktuelle Schwarz-Weiß-Bewertung (0 oder 100 Prozent taxonomiekonform) wird als problematisch angesehen
- Besonders für kleinere Unternehmen bedeutet die neue Regulatorik einen erheblichen Zusatzaufwand
- Im Bestand, besonders bei MRG-Wohnungen, fehlen oft noch Mechanismen zur Finanzierung notwendiger Investitionen
Chancen für die Zukunft
Trotz der Herausforderungen sehen die Expert:innen auch klare Chancen:
- Taxonomiekonforme Immobilien versprechen höhere Erträge und bessere Vermarktungschancen
- Mit entsprechenden Förderungen lassen sich auch im Bestand gute Finanzierungen für ESG-Maßnahmen realisieren
- Technologische Fortschritte könnten bis 2050 zu erheblichen Verbesserungen führen
Ausblick
Die Expert:innenrunde zeigte sich grundsätzlich optimistisch, wobei Dessulemoustier-Bovekercke einen wichtigen Appell formulierte: "Wir müssen unseren Kindern eine Welt hinterlassen, in der sie auch noch Eigentum erwerben können. Das Todjammern muss aufhören. Nachhaltigkeit geht, wenn man will."
Auch wenn die ESG-Datenerfassung derzeit noch Herausforderungen mit sich bringt, zeigt sich die Branche zuversichtlich. Mit der richtigen Unterstützung von Unternehmen und Bevölkerung kann die Immobilienbranche einen entscheidenden Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung leisten.
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